Die Beer Baskets Bamberg haben auf einer Pressekonferenz einen überraschenden Strategiewechsel bekannt gegeben - der Club wird den freiwilligen Marsch in die vierte Liga antreten, um sich dort für die Zukunft neu aufzustellen. Manager Shadow zu den Gründen für den geplanten Neustart:
"Wir sind finanziell in den letzten Saisons nicht nur am, sondern über dem Limit gefahren, um ein schlagkräftiges Team aufzustellen, das um den Aufstieg in die zweite Liga mitspielen kann. Doch letztlich waren wir auch in dieser Saison, trotz der Verpflichtung von Star-SG Javier Esplugal, zu schwach, wie die beiden schmerzlichen Heimniederlagen gegen C 99 und Vidi Vici Umrasten gezeigt haben. Wir hätten dringend auf den großen Positionen nachverpflichten müssen, aber aufgrund der katastrophalen finanziellen Lage war dies nicht möglich. Wir sind immer weiter in die roten Zahlen gerutscht und es gab keine Chance, ohne Spielerverkäufe in die schwarzen Zahlen zu kommen. Hinzu kommt, dass unsere Halle viel zu klein ist, um einen Aufstiegskader finanzieren zu können. Außerdem war der Kader überaltert.
Alles in allem keine gute Ausgangsposition. Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es keine wirkliche Option ist, einfach so weiterzumachen. Wir müssen uns als Verein komplett neu aufstellen. Die Halle muss signifikant ausgebaut werden, um langfristig oben mitspielen zu können. Der Kader muss nicht nur komplett verjüngt, sondern auch taktisch anders ausgerichtet werden. Das alles lässt sich im regulären Betrieb schlecht bewerkstelligen.
Daher haben wir uns entschieden, zwei Saisons komplett abzuschenken. Wir werden nächste Saison aus der dritten Liga absteigen und dann zwei Saisons in der vierten Liga verbringen. Ziele: Den Verein finanziell sanieren, die Halle ausbauen und junge Spieler, allen voran unseren jamaikanischen Nationalspieler Steve Staples, gezielt trainieren. Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt, den wir nun Schritt für Schritt abarbeiten. Natürlich ist das aus sportlicher Sicht erst mal bitter für uns und unsere Fans, aber manchmal muss man eben einen Schritt zurückgehen, wenn man zwei Schritte vorwärts kommen will."