Es sah schlimmer aus, als es dann eigentlich war: Der PG der Wastelangs, Friedrich Stichweg, lief gerade zu Höchstform aus, demontierte die Rotenburger beinah im Alleingang, als er gegen Ende des zweiten Viertels zum Wurf ansetzte und von Andrea Bardinilis einen heftigen Tritt gegen das Knie bekam.
Nach dem MRT konnten die Wastelands dann Entwarnung geben: Er fällt bloß eine Woche aus. Trotzdem machte sich Unmut unter den Fans breit: Nachdem zuvor das andere Gesicht der Mannschaft, Hei Chengxin ebenfalls eine Woche ausgefallen war, warf man dem Trainer Rashid ein Verschleißen der Spieler vor.
Nicht ganz unberechtigt, denn nach den Abgängen der Leistungsträger Toro, Slobodyanyuk und Dokovic, ist das Team doch sehr jung und knapp besetzt, doch offiziell äußerte sich kein Verantwortlicher zur Personalknappheit. Es wurde gar gemunkelt, der Vorstand sehe sich die Spiele im Whirlpool, mit vielen Frauen und Champagner aus dem Logenbereich an, die Exzesse erinnerten gar an jene einer bekannten Versicherungsgesellschaft.
Umso überraschender die Präsentation von Leonydas Podenas, der heute auf dem Vereinsgelände erschien: Der 1,93m große Guard war zuletzt vereinslos, seine Qualitäten allerdings unbestritten. Sofort fügte er sich im Training wunderbar ein und ist schon heiß aufs Spiel gegen den Rivalen: "Das ist natürlich ein besonderes Spiel." Wortkarg waren auch seine Antworten auf die Fragen nach seiner Zeit in Deutschland, die der Litauer damals bei den Blue Ducks verbrachte und dort sogar Zweitligaluft schnuppern durfte.