An der Stelle gibt es erstmal ein dickes Lob für den Gerneral hinsichtlich der konkreten Überlegungen zu möglichen Skillkombinationen. Weiterhin möchte ich der Diskussion noch eine Ebene hinzufügen nämlich die Eingliederung des möglichen Nationalspielers in die eigene Vereinsmannschaft.
Jeder von uns hat doch die Illusion irgendwann mal ein Meisterschaftsteam zu formen, vielleicht sogar eine kleine Dynastie zu errichten. Wenn ich mir in Deutschland die letzten Jahre mal so anschaue, gab es für mich im Wesentlichen 5 Teams, die wirkliche Dominanz ausgestrahlt haben: Laim, Massendefekt, Bogen, Blackwolves und Augustiner. Also sollten diese Teams ja ein Rezept für Erfolg auf Vereinsebene besessen haben, aus dem man lernen kann. Für mich persönlich war Bogen da am eindrucksvollsten: Er hat zu den Zeiten der absoluten Look-Inside-Dominanz seitens der Engine konsequent auf Center mit Monstergehalt und starker Innenoffence sowie wurfunfähige Guards mit monströser AV gesetzt.
Sicherlich haben wir in den letzten Saisons durch verschiedene Maßnahmen ein Ableben der Look-Inside-Dominanz erlebt, für mich ergibt sich aus der Geschichte aber trotzdem eine grundsätzliche Frage, die sich jeder stellen sollte, bevor eine geplante Dynastie um einen möglichen deutschen Nationalspieler aufbauen will: Wie will man dann taktisch mit diesem Junge Erfolg haben.
Variante 1: Man baut sich einen relativ gleichmäßig geskillten Multiskiller, holt sich ein paar andere Spieler mit "gleichmäßigen" Skills und versucht durch taktische Flexibilität Erfolg zu haben. Ein Weg, den vielleicht viele einschlagen werden, wo man natürlich auf dem ausgetretenen Weg besser sein muss als viele Mitstreiter. Alle, die dieses Konzept für richtig halten, finden in den Ideen des Generals meiner Meinung nach eine wunderbare Anregung.
Variante 2: Ich baue mir einen Starspieler mit einer konkreten Stärke, vielleicht auch bewussten Schwächen und hole mir Spieler dazu, mit denen ich eine taktische Schiene richtig gut fahren kann. Ganz in dem Sinn, dass man versucht die Gegner über seine eigene konkrete Stärke vor unlösbare Probleme zu stellen. Das muss nicht auf die Bogensche Idee hinauslaufen. Wir erleben doch nun seit vielen Saisons, dass bei bestimmten Skills (RW und SB) die Kosten verfallen. Warum nicht mal versuchen eine dominierende Außenoffence-Mannschaft aufzubauen, die Innen nur Defence-Spieler hat? Warum nicht mal eine Mannschaft mit wirklich schwachem Rebound konzipieren, die offencemäßig einfach so auf die Tube drückt, dass sie eh alles überscort? Und mit Sicherheit gibt es noch viele Szenaios, die man sich da überlegen kann. Für alle, die sich eher bei Variante 2 sehen, hoffe ich, dass durch die Beiträge von Nachti und mir vielleicht auch Lust auf selber nachdenken und Mut zum eigenen vielleicht auch verrückten Weg entstanden ist.
Ich persönlich würde es für gut halten, wenn sich jeder die Frage nach dem eigenen Verein erstmal selbst stellt bevor man sich für einen Spielertyp entscheidet.
Weiterhin sollte man auch mit Rückgriff auf die Erfahrungen der Leute, die schon eine NT gecoacht haben, mal überlegen, was denn eine optimale Kadersituation für die künfitgen Coaches an sich ist: Ich (Erfahrungen 5 Saisons niederklassisches Schottland) würde mir als Coach ehrlich gesagt auch Spieler mit einer 20 wünschen, die irgendwo ein paar Lücken haben. Denn Spieler, die in ganz unterschiedlichen Feldern Stärken haben, kann ich kombinieren; ich kann Stärken ausspielen, Schwächen kasschieren und der wichtigste Punkt: Ich gebe dem Coach, der meiner Meinung nach dann einer der absoluten Taktikgötter sein muss, wirklichen Spielraum mit geschickter Taktik was zu bewegen.