Ich versuche die Guard-Diskussion mal von einem anderen Ausgangspunkt zu beleuchten. Als Mindestanforderung nehme ich mal die vom General angeregte Variante:
JS, RW, DB, ZZK, PS - mindestens 15
AV - mindestens 17 (nach Erfahrung als schottischer NT)
Wir sind alle der Meinung, dass "Nicht-Bezahl-Skills" in den Guard reinmüssen, also konstruiere ich den Guard einfach von seinen "Nicht-Bezahl-Skills" aus.
Variante "Normal-Offence" (Fokus auf ZW - meinetwegen 15+): Da der Spieler gut am Brett scoren kann, sollte ich das optimalerweise mit hohem ZZK und DB unterstützen. Der starke ZW unterstreicht sein offensives Potenzial, welches er je nach RW entweder in allen Offensiv-Taktiken oder nur bevorzugt in den Innen-Taktiken hat. Dieser Spielertyp "denkt" das Spiel, wie der General (völlig wertfreie Einschätzung), von seiner offensiven Seite aus. Er generiert den Mehrwert gegenüber seinem Gegenspieler durch seinen Beitrag zur Offence.
Variante "Normal-Defence" (Fokus auf IV und SB - meinetwegen IV 14+, SB 10+): Dieser Spieler hat seinen "Nicht-Bezahl-Skill-Schwerpunkt" in der Verteidigung, was zugegebenermaßen mehr meiner defensiven Philosophie entspricht. Durch einen weiteren Schwerpunkt in der AV wird er der Verteidigungspezialist, der sämtliche Guardtypen kaltstellt. Er hat den Mehrwert gegenüber seinem Gegenspieler durch seinen Beitrag zur Defence.
Variante "Unnormal-Außen" (siehe vorheriger Beitrag - AV nur 15, JS 19+, RW19+, IV 14+, SB 10+): Er ist die außenoffensive Variante, die aus "Normal-Defence" hervorgeht. Er sollte auch gegen Guards aufgrund von IV und SB kein völliges Verteidiungsloch sein und könnte möglicherweise optimaler auch als SF oder in einer 3-2-Zone verteidigen. Nachtmahr äußerte als Bedenken für diesen Spielertyp, dass geeignete Nebenspieler vorhanden sein müssen. Dazu will ich weitere Gedanken äußern.
Frage (Auf welchen Positionen braucht der RW19-Guard bevorzugt gute Offence-Partner): Ist eher ein SF/PG mit sehr guter RW notwendig, sodass die vielen Außenoptionen den Gegner vor Probleme stellen, oder ist eher ein PF/C mit sehr gutem ZW und PS notwendig, um die nötigen Räume zu schaffen? Aus der Vertman-Broszeit-Diskussion entnehme ich, dass es eher am potenten RW-Partner gefehlt hat. Dieser sollte meiner Meinung nach zunächst der SF sein, da diesem in der Regel mehr Scoringlast zufällt als dem PG, was mich generell zur Rolle des SF führt.
Hypothese (Rolle des SF): In Scotland habe ich das Problem nur einen SF zu besitzen, weshalb ich gelegentlich gezwungen bin einen zweiten SG oder einen zweiten PF als SF auflaufen zu lassen, was aus meiner Sicht meist besser lief als ich vorher befürchtete. Ich werfe daher bewusst ganz provokant die Frage in den Raum, ob man nicht in Zukunft ganz auf den Spielertyp SF verzichten kann und situationsbedingt lieber mit zwei SG oder zwei PF spielt, um konkrete Stärken zu generieren.
Beispiel 1 (SG und SF jeweils "Unnormal-Außen"): Ich habe Vorteile in der Außenoffence und egalisiere meine AV-Schwäche durch die IV/SB-Stärken von SG und SF. Diese Variante hat für mich bei Außenoffensiven einen Vorteil gegenüber der Spielweise mit normalem SG und normalem SF.
Ich möchte gern zum Nachdenken darüber anregen, ob man auch bei den anderen Offensiv- bzw. Defensivkonstellationen bessere Lösungen mit Guard oder PF auf SF findet. Wenn das generell möglich wäre, könnte man sich den Ausbildungstyp SF künftig sparen, mehr verschiedene SG- und PF-Typen zulassen, um, wie vom General angemerkt, den Pool der verschiedenen Spielertypen nicht zu groß werden zu lassen